Am 5. November 2022 war es endlich soweit: Nach vielen intensiven Trainings konnten wir am Head of Prague, ein Achterdistanzrennen mitten durch Prag mit einer Wende, teilnehmen. Die Wetterverhältnisse waren auf unserer Seite: angenehm kühle Temperaturen und Sonnenschein. Um 13:40 hiess es dann «Quickstart, Attention, GO!». Während den nächsten 25 Minuten über 6,4 Kilometern konnten wir unter höchster Konzentration und Ausdauer unser Können beweisen.
Bereits am Grossen Preis vom Sempachersee sammelten wir erste Regattaerfahrungen und wurden sogar Kategoriensieger im Mixed-Achter! Die Vorfreude und die Motivation wuchs somit stetig und wir waren mehr als ready für unser Abenteuer in Prag. Auch die Detailplanung konnten wir dank der Mithilfe von Tanja Berger und Lea Bütler genau organisieren.
Am Donnerstagmorgen vor dem Rennen begann dann die Reise. Schon um 6.00 Uhr mussten wir am Flughafen Zürich bereitstehen. Somit war der rund einstündige Flug eine eher ruhige Angelegenheit, da noch viel nachgeschlafen wurde. In Prag angekommen ging es dann direkt in den nächsten Bus, welcher uns zum (für einige bereits vertrauten) Hotel «MeetMe 23» führte. Dort luden wir unser Gepäck ab und durften eigenständig Prag erkunden. Am Abend trafen wir uns dann in der gesamten Gruppe zum Lasertag spielen, um uns schon mal so richtig mit Adrenalin vollzupumpen. Danach ging es für einen gemütlichen Abend zurück ins Hotel.
Mit einem Morgenjoggen starteten wir am Freitag in den Tag. Nachdem durften wir nochmals Prag besichtigen, bis es dann zum Ruderclub Hamr ging, wo wir ein Training in unserem Top Boot absolvierten, um die Rennstrecke kennenzulernen. Das grosse Sportgelände mit Tennisplätzen und anderen Sportarten rund um den Ruderclub sowie die Boote waren beeindruckend, im Gegensatz zum Wetter. Es regnete den ganzen Tag in Strömen und wir kamen platschnass vom Training zurück. Dann hiess es zuerst einmal im Club aufwärmen und Kaffee trinken, bevor wir uns dann auf den Rückweg zum Hotel machten. Bei einem gemeinsamen Abendessen im italienischen Restaurant Il Mulino konnten wir uns noch ein wenig entspannen vor dem bevorstehenden Rennen.
Auch am Samstag starteten wir mit einem Morgenjoggen, wodurch die Nerven vor dem Rennen noch ein wenig beruhigt werden konnten. Nach dem Frühstück ging es dann aber direkt los zum Ruderclub, wo wir uns auf das Rennen vorbereiteten. Wir starteten in der zweiten Serie, um 13.40 Uhr. Unser Boot konnten wir direkt am Steg von einem Team aus dem Thames Rowing Club (ENG) übernehmen. Sie nahmen es mit schweizer Pünktlichkeit, wenn es darum ging, das Boot an uns zu übergeben. Nach nur 40 Minuten hatten sie ihr Rennen und die weiteren 4 Kilometer bis zum Ruderclub zurückgelegt. Sie verzichteten sogar auf die Pause hinter der Ziellinie, damit wir rechtzeitig das Boot einstellen und wieder einwassern konnten.
Entlang der Rennstrecke warteten die drei Ersatzleute und einer der Trainer auf uns und feuerten uns während dem Rennen gehörig an. Das Rennen war für alle sehr hart und alle waren froh, als das Boot die Ziellinie überquerte. Mit einer Zeit von 25:36,24 erzielten wir den 16. Platz in der Kategorie Mixed-8+. Insgesamt starteten 118 Achter. Nach dem Rennen feierten wir unser erlebnisreiches Rennen an der Afterparty und einem Abendessen im Restaurant Bredovský Dvůr, wo wir uns von tschechischer Küche verwöhnen liessen.
Unser letzter Tag in Prag begannen wir mit einem Morgenyoga, was für einige anstrengender war als die vergangenen morgendlichen Joggingrunden. Danach stand nochmals Prag entdecken auf dem Zeitplan. Um 14.00 Uhr ging es dann los Richtung Flughafen. Nach einem Umweg über den Flughafen Wien stiegen wir dann in das Flugzeug nach Zürich. In Zürich wurde dann bereits das nächste Projekt besprochen, den Badener Achtercup im Dezember. Auch dieser wird bereits mit grosser Vorfreude erwartet.
Text: Myriam Schüpbach
Foto: Team, Rennorganisation